als littleguy noch richtig klein war, war es ein unding ihm das schwimmen beizubringen. er tauchte, er plantschte stundenlang, er hatte absolut keine angst vor dem wasser ... bloss schwimmen wollte er nicht. also dachte ich, ich stecke ihn in einen schwimmkurs.
bei der schnupperstunde wäre er vor den augen des schwimmlehrers fast ertrunken, hätte ich nicht vom beckenrand höflich gerufen: "entschuldigen sie, ich unterbreche sie nur sehr ungern, aber hätten sie was degegen den kleinen jungen der hier gerade vor ihrer nase ertrinkt zu retten. vielen lieben dank."
das machte dann ein wenig wind und man war noch sehr bemüht mir zu erklären, dass so etwas ganz sicher noch nie und auch künftig nie wieder vorkommen wird. der schwimmkurs war dennoch für uns gestorben. und fortan war für littleguy schwimmen gleich ertrinken. es wurde also nach wie vor geplantscht und getaucht, aber nicht geschwommen.
als er dann in die schule kam, stand natürlich auch schwimmen auf dem lehrplan. littleguy war unwohl bei dem gedanken daran, er wollte nicht in die schule gehen an dem tag und obschon ich wusste, dass es pädagogisch sowas von falsch war, sagte ich zu ihm: "hey, der sommer steht vor der tür. alle deine freunde werden im schwimmbad sein und du bist dann dort der einzige, der schwimmflügerl tragen muss."
er sah mich sehr aufmerksam an und fast hatte ich den eindruck, ich könne einen hauch von mitleid in seinen augen erkennen, als er mit einer amüsierten zärtlichkeit in der stimme sagte: "weisst du mama, wenn man im schwimmbad die badehose verliert - DAS ist peinlich. aber etwas nicht zu können, ist niemals peinlich."
und zu erkennen, dass ein sechsjähriger mehr über das leben weiss als man selbst, ist auch ein bisschen peinlich. und schön.
bei der schnupperstunde wäre er vor den augen des schwimmlehrers fast ertrunken, hätte ich nicht vom beckenrand höflich gerufen: "entschuldigen sie, ich unterbreche sie nur sehr ungern, aber hätten sie was degegen den kleinen jungen der hier gerade vor ihrer nase ertrinkt zu retten. vielen lieben dank."
das machte dann ein wenig wind und man war noch sehr bemüht mir zu erklären, dass so etwas ganz sicher noch nie und auch künftig nie wieder vorkommen wird. der schwimmkurs war dennoch für uns gestorben. und fortan war für littleguy schwimmen gleich ertrinken. es wurde also nach wie vor geplantscht und getaucht, aber nicht geschwommen.
als er dann in die schule kam, stand natürlich auch schwimmen auf dem lehrplan. littleguy war unwohl bei dem gedanken daran, er wollte nicht in die schule gehen an dem tag und obschon ich wusste, dass es pädagogisch sowas von falsch war, sagte ich zu ihm: "hey, der sommer steht vor der tür. alle deine freunde werden im schwimmbad sein und du bist dann dort der einzige, der schwimmflügerl tragen muss."
er sah mich sehr aufmerksam an und fast hatte ich den eindruck, ich könne einen hauch von mitleid in seinen augen erkennen, als er mit einer amüsierten zärtlichkeit in der stimme sagte: "weisst du mama, wenn man im schwimmbad die badehose verliert - DAS ist peinlich. aber etwas nicht zu können, ist niemals peinlich."
und zu erkennen, dass ein sechsjähriger mehr über das leben weiss als man selbst, ist auch ein bisschen peinlich. und schön.
27. April 2003, Rubrik: likes
Zorra meinte am 27. Apr, 12:01:
Ich lese deine
"Geschichten die das Leben schrieb" unheimlich gerne. Danke.
miss.understood antwortete am 27. Apr, 15:04:
danke dir,
weil du meine "geschichten die das leben schrieb" immer wieder liest : )
LeuMund meinte am 27. Apr, 15:45:
merken
ich werd mir das gleich merken und immer wenn ich mit meinem göttibub (18Mt.) am planschen bin daran denken. Immerhin geht der schon seit er 3 monate alt ist in den schwimmkurs... und flügeli gibts da keine...
ferromonte meinte am 28. Apr, 20:19:
finde
die geschichte auch wunderbar, wie viele deiner geschichten. littleguy ist ein so heller kopf, ich seh ihn direkt vor mir mit seinen klugen bemerkungen ..
miss.understood antwortete am 28. Apr, 20:29:
vieles liebe danke : )
ich habe vor kurzem festgestellt, dass littleguy der einzige mensch ist, von dem ich mir IMMER, wirklich IMMER und vor allem auch immer wieder GERNE dinge zeigen, sagen und erklären lassen. und zwar, ohne zu widersprechen, ohne mein ego angekratzt zu fühlen oder angesäuert zu sein, belehrt zu werden.er ist nicht nur schlau, sondern auch ein grosser entertainer vor dem herren. zudem bringt er mich, mehr als jeder andere, dazu, eine bessere miss sein zu wollen und vielleicht auch schon ein bisschen zu sein.
irgendwann demnächst werde ich euch die geschichte erzählen, wie unser fernseher littleguys brot ins klo schmiss. erinnert mich, falls ich es vergesse ; )
ferromonte meinte am 30. Apr, 21:04:
indigo kinder
ich denke, littleguy ist so ein indigokind. wie mein pauli. :-)fm
rip antwortete am 30. Apr, 21:39:
aaaaaaber sicher
mal ehrlich: welche mutter/vater würde das nicht über sein kind sagen? die heutigen kinder sind doch nicht "der" nächste evolutionsschritt...ich hab eine starke abneigung gegen solche kulte.
miss.understood antwortete am 1. Mai, 00:35:
ach rip,
ich nehme an, du hast keine kinder. there}s something special about it. das kann man nicht erklären. klar stehen wir auf unsere söhne, wie sollten wir auch nicht ?? mag sein, dass für dich alle eltern gleich sind. aber das ist in wahrheit nicht so.
wie man es nennt, ist gar nicht so wichtig. sehr viele menschen kriegen sich doch selbst nicht auf die reihe. was sollen die also an ihre kinder weitergeben ??
kindererziehung ist eine ziemlich challenge. man hat nicht gerade viele versuche. wenn mans falsch gemacht hat, hat mans falsch gemacht. man kann nicht einfach wieder von vorne beginnen.
um unsere kinder in ihrem wissen ob ihrer besonderheit zu unterstützen, müssen wir natürlich selbst daran glauben.
rip antwortete am 1. Mai, 05:10:
nein, nein, no kids derweil.aba... alle eltern gleichen sich nur in einem einzigen punkt: im glauben, dass gerade ihr kind etwas besonderes ist. und damit haben sie auch absolut recht. es ist nämlich IHR kind.
aba dann einen "indigokult" rund um kinder aufzubauen, die besonderer als besonders sind, erinnert mich an was anderes...
dein letzter satz dazu gefällt mir sehr gut, das erklärt vieles ;)
meine eltern sind btw auch was ganz besonderes [sic!], war jedenfalls immer stolz, junge eltern zu haben. deinem littleguy taugt das doch sicher auch ;)
und "das kann man nicht erklären" lass ich nicht gelten. bei dem thema misch ich mich gern ein, ohne selbst vater zu sein.
miss.understood antwortete am 1. Mai, 10:43:
gut, aber du darfst dich nicht
beschweren, dass es dir zu schwammig oder kitschig wird.also: das kinder haben teile ich in zwei parts. einmal ist da dieses kind, um das man sich kümmert und alles was zu diesem kümmer dazu gehört. wie es sicher nur umschwer zu erkenne ist, bin ich alleinerziehenden. das ist dann noch eine spur anders. ich muss in erziehungsfragen die meinung eines zweiten berücksichtigen. andererseits kann ich in erziehungsfragen nicht auf ide meinung eines anderen zurückgreifen. verstanden ? und wenn sich später herausstellt, dass ich da einiges falsch gemacht habe, dann war ichs ganz allein.
ich kann mir auch die verantwortung nicht teilen. für jede entscheidung bin ich ganz allein verantwortlich. die ganze tragweite
dieser sache darf man sich gar nicht länger als eine minute pro tag bewusst machen. das würde einem lähmen.
bei ferromonte ist das, soweit ich verstanden habe, ähnlich. wenn pauli bei ihm ist, sind sie zu zweit, sie sind ein team - die bindung zwischen nur zwei menschen kann extrem stark sein, weil sich eben alles nur auf genau die zwei reduziert.
und da sind wir auch schon beim zweiten teil. es gibt da diese sache, die das kind zwar bewirkt, aber nur mehr dich selbst betrifft.
wenn von liebe die rede ist, ist damit allgemein meistens eine romantisch/sexuelle beziehung zwischen zwei menschen gemeint. ja, das ist natürlich auch liebe und natürlich auch eine sehr schicke sache. aber liebe ist mehr. es gibt sehr viel liebe rund um einen herum. aber die liebe, die das eigene kind in einem auslöst, ist ganz unfassbar. es ist ein grossartiges gefühl. es füllt einem aus. man begreift, dass es nicht ums geliebt werden geht, sondern ums lieben. und wenn jemand dich soetwas begreifen lässt, wie bitte soll man dann weiterleben und diesen jemand nicht für etwas ganz besonderes halten??
rip antwortete am 1. Mai, 14:31:
ja,
nur redest du irgendwie im kreis. stimme dir ja zu. mir missfällt nur dieses parapsychologische gefasel, wie etwa bei dieser indigosekte.btw - meine theorie ist, dass eltern sowieso nicht verhindern können, dass sie irgendwas doch auch mal falsch machen. egal, ob man jetzt alleine oder zu zweit erzieht. solang man liebe gibt, ist das aba wurscht.
miss.understood antwortete am 1. Mai, 14:53:
es
ist ja auch ein kreis.und ich muss sagen, dass es mir natürlich als mutter schmeichelt, wenn andere mein kind als etwas besonderes halten. gleichzeitig bin ich dreist genug, littleguys besonderheit keinen namen zu geben und ihn nicht mit anderen in einen topf zu werfen, weil ich ihn für noch aussergewöhnlicher halte.
und natürlich macht man auf jeden fall fehler. wir sind nicht allwissend und obwohl ich schon sehr knapp dran bin (*gg), kann ich auch immer nur machen, was ich im dem moment für richtig empfinde.
ich hatte heute witzigerweise einen streit mit meiner mutter. also, der streit war natürlich nicht witzig. es ging aber um ein ähnliches thema. seit jeher habe ich das gefühl, dass sie mir die mutterrolle nicht 100% zutraut. sie sagt, dass das nicht stimmt. sie sagt, sie hält mich für etwas besonderes und ich lasse mir zwar nie etwas sagen, sie wisse aber, dass ich es richtig mache. also liegt es wohl an mir und die frage ist wohl viel mehr, ob ich es mir selbst zutraue. inzwischen schon viel mehr als früher, aber offensichtlich doch noch nicht ganz.
gestern habe ich neuro gesagt, dass menschen, die ungefragt ständig dinge behaupten, eigentlich nur sich selbst überzeugen wollen. der schuh passt mir wohl auch ganz gut. ich schreie sie an und meine in wahrheit wohl mich.
naja, ich nutze wohl die gelegenheit, sowohl als mutter als auch als tochter fehler zu machen ; )
ferromonte antwortete am 2. Mai, 10:29:
so eine aufregung.
was steht denn da über diese "indigo-kinder":" ... Diese Muster kennzeichnen Faktoren, die so einzigartig sind, dass sie Eltern und Lehrern einen absoluten Kurswechsel beim Umgang mit diesen Kindern und deren Erziehung abverlangen, wenn sie ihnen helfen wollen, ihr inneres Gleichgewicht zu finden und Frustration zu vermeiden. .."
wenn es das eh schon immer gegeben hat, was ich für gut möglich halte, dann ist heute die spezielle situation die: mehr eltern als früher weigern sich, ihre kinder zu traumatisieren oder mit kranheitsetiketten wie ADS zu versehen, sondern lassen sich auf eine echte beziehung und gemeinsame entwicklung mit ihren rabenbraten ein. und das ist wirklich etwas neues, und vielleicht das einzige abenteuer, das es in wahrheit gibt in diesem leben.
wenn du mit einem 9-jährigen bis 1h nachts über die entstehung des universums, die bewegung von galaxien und den zweiten weltkrieg und andere sachen reden kannst, und dabei selbst große einsichten gewinnst, dann ist das was außergewöhnliches, und doch so selbstverständliches. daß kinder "weisheitslehrer" sein können, ist nichts neues. aber daß wir das auch wirklich annehmen und in unser leben aufnehmen, und die kinder nicht mehr als "dumm", so wie unsere träume nicht mehr als "schäume" bezeichnen und dafür halten, ist wirklich ein fortschritt.
wie man das jetzt nennt, ist doch völlig egal. und einen kult um solche kinder etwa lehne ich gänzlich ab ... wichtig ist, das man es lebt. kommuniziert und lebt. und spielt. und zeit mit denen verbringt, die man liebt.
miss.understood antwortete am 2. Mai, 11:11:
ferro,
wo warst du denn?? hab mir schon gedacht, dass du es in ein paar sätzen formulieren kannst und ich höchstens höre "du redest im kreis". (einer der ganz grossen unterschiede ziwschen mann und frau: männer haben bei diskussionen einen art fahrplan im kopf und steuern direkt auf ihre aussage zu. frauen hingegen fahren total planlos, aber dafür sehr emotional los. wir wissen schon, was wir sagen wollen und meistens verstehen uns andere frauen auch .... bloss im gespräch mit männern, kann das ein problem sein, weil wir den endpunkt so lange umkreisen, dass man ihn oft nicht mehr als solchen erkennen kann.)
ferromonte antwortete am 2. Mai, 11:19:
ihr macht das
vielleicht aus freude am reden, damit es nicht so schnell ein ende findet: man umkreist thema und endpunkt, um das emotionale erleben möglichst auszudehnen. :-)männer nervt das gelegentlich, sie wollen es auf den punkt bringen.
bleibt die frage, ob das anerzogen ist, hormonell gesteuert oder ein wesensunterschied zwischen männern und frauen. etwa so, wie auch die physichen unterschiede. aber selbst da gibt es fließende übergänge ...
miss.understood antwortete am 2. Mai, 11:37:
bei dir klingt
das nach einem system, einem gedanken dahinter. aber nee, wir können es bloss nicht anders. ich kenne frauen, da ist jede diskussion oder jedes tiefsinneriges gespräch unmöglich - ich kapier einfach nicht, was die sagen wollen und die verstehen mich auch nicht. natürlich krieg ich mit, dass ich es selbst auch nicht auf die reihe kriege. auch so ein ärgernis...
ferromonte antwortete am 2. Mai, 11:44:
ich weigere mich dennoch
die frau als mängelwesen zu sehen. dazu liegen so zu oft zu richtig ... vielleicht ist der schlüssel zum gegenseitigen verständnis - beidseits1) unendliche geduld und
2) zuhören, wie man kindern zuhört. :-)
miss.understood antwortete am 2. Mai, 11:56:
aaaaaaahhh,
ich wollte die frauen absolut nicht als mängelwesen darstellen. wär doch blöd, da pinkel ich mir ja ans eigene bein.ich sag dazu nur noch: ich mag es sehr gern, wenn ich redenredenreden darf und einen mann in greifbarer nähe habe, der es dann auf den punkt bringen kann, wenn ich aussteige. ich rede mich nämlich oft selbst schwindelig.
ferromonte antwortete am 2. Mai, 11:59:
hab ich ja mit
augenzwinkern gemeint sozusagen, das mit den mängelwesen. ja, ich bringe es auch gern auf den punkt, wenn zu lange rumgeredet wird. :-)
miss.understood antwortete am 2. Mai, 12:03:
ja, ich weiss.
deshalb war meine taktik auch "versuch einfach es dem rip zu erklären - ruhig mal etwas kreisförmig und langatmig - bis ferro kommt und es auf den punkt bringt" ; )
ferromonte antwortete am 2. Mai, 12:11:
oh, verstehe
jetzt haben wir den kreis gebogen: deine anfangsfrage, "wo warst du.." hab ich nie beantwortet: ich war in der sonne, und mit freunden zusammen. aber ich hab das theam nicht vergessen, und heute wieder reingeschaut, und siehe da ... :-)lg
fm
miss.understood antwortete am 2. Mai, 12:17:
ja genau,
du hattest die frage nicht beantwortet .... ich sag ja, zum kreis schliessen muss einfach immer ein mann her ; )
ferromonte antwortete am 2. Mai, 12:31:
und jetzt
ist der kreis auf frühsommerlich harmonische art in zweifacher weise geschlossen: inhaltlich und strukturell. was für ein guter tag heute!
miss.understood antwortete am 2. Mai, 12:54:
is wahr,
zumindest bis rip auftaucht und wieder torpediert ; )
rip antwortete am 2. Mai, 18:50:
is gut.
aba das letzte wort hab gefälligst ich ;)hab auch wieder was dazugelernt: am kreisreden kann ich nie schuld sein, yeah!
miss.understood antwortete am 2. Mai, 19:09:
hey, da bist du ja wieder.
und das letzte wort gebührt selbstreden dir.
rip antwortete am 2. Mai, 19:39:
...damned!
hast mich wieder reingelegt, miss ;)
miss.understood antwortete am 2. Mai, 20:03:
dich übers
ohr zu hauen hätte ich niemalsnie gewagt ; )
rip antwortete am 2. Mai, 20:05:
ich geb auf
du hast gewonnen.
miss.understood antwortete am 2. Mai, 20:15:
lieb gemeint,
aber der sieg ist dein.