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fand sich im mitteilungsheft meines sohnes. in der näheren umgebung wurden in der letzten zeit häufig kinder angesprochen und belästigt. die schule schlägt nun vor, die kinder abzugeben und auch wieder abzuholen.
ich lehnte mich erstmal zurück, zündete mir eine zigarette an und liess mir das gelesene durch den kopf gehen. erstmal muss ich dazu sagen, dass es einen himmelschreienden unterschied macht, ob man etwas in der zeitung oder in einem mitteilungsheft liest. das gefühl, dass man beim lesen eines solches briefes hat, ist shocking. den gedanken, dass das eigenen kind eines tages nicht von der schule nach hause kommt und unauffindbar ist, wird üblicherweise gaaaaaaanz weit in den hinteren bereich der gedankenwelt verbannt und von dort aus auch gleich verdrängt. nicht, weil man sich nicht damit auseinander setzen will, sondern weil einem schon allein beim gedanken an die möglichkeit die gefühle keinerlei logisches denken mehr erlauben.
im gespräch mit littleguy traf es mich dann mit der heftigkeit einer spontanen notbremsung: das thema "wie verhalte ich mich, wenn ich auf der strasse belästigt werde" ist seit dem kindergarten ein thema bei uns. mir wurde ganz übel, als er da vor mir sass. der junge, der jede woche mickey maus lesen muss, mit stofftieren schläft, cartoons liebt, sich noch nicht alleine fönen kann - ohne nachher wie einstein auszusehen, pumuckl bücher liest,.... sitzt da und kann ganz selbstverständlich erzählen, was er machen muss, was er zu sagen hat, wem er um hilfe bitten soll, wohin er treten, zwicken, beissen soll, usw.... polizisten kommen in die schule und zeigen vor, wie man richtig reagiert, einem festen griff entkommt. eigentlich viel mehr zuhause in der welt der pokemons und dragon balls, muss man ihn damit konfrontieren, was passieren kann, wenn er mit jemanden fremden mitgeht.
zugegebenermassen, bin ich eine sehr junge mutter. in den letzten jahren kam ständig eine mutter aus littleguys klasse auf mich zu, um mir zu sagen, dass sie huch! haha! gerade draufgekommen ist, kicher!, dass sie eigentlich meine mutter sein könnte. weiss ich, weiss ich alles. wir haben spielkameraden die sich heute noch wundern, dass immer nur die grosse schwester zu hause ist, nie aber die mutter. wenn ich anderen müttern zuhöre, fällt mir immer wieder auf, wie anders bei uns zu hause alles abläuft. die haben alle einen plan und können ziemlich genau begründen, warum sie was machen. ich hab nie auch nur den geringsten plan und handle grundsätzlich aus dem bauch heraus. von anfang an wollte ich mit der erziehung meines sohnes nur erreichen, dass er irgendwann selbstständig denkt und handelt, eigenverantwortung zeigt, sich selbst mag und spass hat. dazu gehört nun mal eine gewisse freiheit. in seinem alter plötzlich wieder zur schule gebracht und auch wieder abgeholt werden - ist nicht die lösung. blöderweise bleibt dann aber nur, unsere kinder zu instruieren. ihnen zu sagen, dass sie nicht einfach vertrauen dürfen. ihnen zu sagen, dass sie nichts falsch gemacht haben und es dennoch menschen gibt, die darauf aus sind, ihnen weh zu tun. und diese menschen sind auf jeden fall grösser und stärker als sie. das gefühl das man hat, während man versucht einem kind klar zu machen, dass es sich wehren kann und MUSS, ist kein gutes. das perfekte gefühl sein kind optimal zu schützen hat man, wenn es noch ganz klein ist und man es im winter extra dick anzieht. body, strumpfhose, unterhemd, langes shirt, hose, pullover, grosser overal - fertig ist das sternenkind. drumherum noch ein schal und unten an den füssen grosse schuhe, haube auf den kopf, kaputze darüber, voila. jeden winter muss ich unweigerlich grinsen, wenn mir so ein fünf-spitz entgegenkommt. die kids können sich nur in roboter manier weiterbewegen und ausserdem kaum was sehen. wenn sie den kopf drehen, sehen sie die innenseite ihrer kaputze. dann wandern sie da vor sich hin, hören fast nichts, sehen kaum was - bleibt nur zwischendurch irgendwo stehen zu bleiben um ein wenig schnee zu essen. sieht lustig aus. aber grinsen muss ich, weil es total übertrieben ist, dass kind so einzupacken - und dennoch tut man es. des gefühls wegen. es fühlt sich perfekt an, wenn einem auf den ohren kalt wird, die finger blau werden - aber der frosch steht daneben und kommt sich vor in der karibik. vor dem bösen feind, der kälte nämlich, haben wir uns prima geschützt. dieses gefühl kommt danach nur noch sehr selten. und wenn ich vor meinem sohn sitze und ihm sagen muss, dass ich nicht erklären kann, warum manche menschen anderen weh tun, habe ich das bedürfnis ihm die dicksten socken, den fettesten pulli anziehen zu lassen und ihn dann noch unter zwei decken zu verstecken.
bei den üblichen schlechten noten, streiterein mit den freunden und all den anderen daily troubles, zwinkere ich ihm zu und sage grinsend "it}s all good". und es tut mir so unendlich leid, dass ich ihm hier nun nicht versprechen kann, dass er niemals angst haben muss, weil niemand gemein zu ihm sein wird.
großstadtneurotikerin meinte am 26. Feb, 15:24:
wichtig
ist dass die kinder nicht alleine in die schule laufen. am besten so gruppen bilden.. ich bin mir sicher alle mütter die in deiner nähe wohnen , wären bereit sich zu treffen um so ein schul-begleitung-weg zu organiesieren .
kann aber nur gut funktionieren wenn man in einer * siedlung* wohnt wo es viele kinder-reiche-familien gibt. gemeinsam -sind-wir-stark gefühl ist immer gut.. natürlich sollte man den kinder die chance geben verantwortung für sich selbst zu übernehmen etc. trotzdem aber den kindern mitteilen..es gibt halt so böse sachen auf der welt . opfer sind meistens kinder die alleine unterwegs sind und diese kinder..egal wie psychisch oder phisisch stark sind , haben keine chance . 
miss.understood antwortete am 26. Feb, 15:44:
das ist falsch
ein kind kann sich, auch wenn es alleine unterwegs ist, wehren. natürlich gehen sie gewisse strecken zusammen, aber du kommst nicht darum herum, dass dein kind irgendwo dann doch alleine gehen muss. und das ist auch richtig. kinder können das und es gibt ihnen ein gutes gefühl. dinge alleine erledigen können, ist eine sache des "grösser-werdens".
wenn du dir die schlagzeilen ansiehst, ist der dreh-und angelpunkt immer, dass das kind mitgegangen ist. wir hatten in wien am wochenende einen fall, in dem ein elfjähriger mit zwei männern mitgegangen ist, die ihm irgendeinen ausweis präsentierten und ihm vierzig euro anboten, wenn er beim siedeln hilft. wenn ich sowas höre, fasse ich es einfach nicht. mein kind weiss, dass es vollkommen unwichtig ist, wie alt der fremde ist, was er vorzeigen kann, was er trägt, was er sagt - er darf nicht mitgehen.
dieses "die kids haben keine chance" ist doch genau das, womit so mancher rechnet. aber das ist falsch, wenn sie die möglichkeit haben, richtig zu reagieren. der punkt ist aber, dass es schlichtweg
eine niederlage ist, dass wir unsere kids heute so erziehen müssen.  
großstadtneurotikerin antwortete am 26. Feb, 16:53:
schon richtig
miss, klar sollte ein kind wissen ob es mitgehen darf oder nicht. öfters werden aber die kinder richtig entführt und weggezerrt und mit dem auto ganz weit weggeschleppt. das passiert aber nur dann wenn ein kind alleine unterwegs ist . in einer gruppe..auch wenns nur 2-3 kinder sind , kanns immer zeugen/beschreibungen etc geben.. deshalb überlegt sich so ein kinderschänder ob es sich * lohnt*. und überlegt sich dann auch gott sei dank anders.
ich , von meinem standpunkt aus, würde es nicht drauf ankommen lassen . erfahrungen sammeln , sich stärken , vertrauen alles schön und gut, aber die option dass es doch MÖGLICH wäre , würde mich umbringen. denn wenn *meinem kind/bruder* was passiert wäre.. werde ich zum mörder und hätte nicht mal schuldgefühle dabei. 10 jahre lebenslang , 6 jahre wegen verminderte schuld , 3 jahre absitzen . genauso wie so ein kinderschänder , der mit glück nach 2 jahren psychiatrie frei ist. und genau deswegen könnte ich es nicht draufankomen lassen auf gut glück.. ( passiert eh nicht ) . mindestens bis das kind 10 j. alt ist. denn dann sind die kinder leicht über die * zielgruppe* hinaus und auch körperlich stärker um sich wirkungsvoller zu wehren. 
miss.understood antwortete am 27. Feb, 08:22:
es gibt keine zielgruppe.
ich wünschte, es gäbe eine, weil man innerhalb von gewissen richtlinien immer leichter agieren kann. aber mit dem argument "hey, sorry mann, ich bin echt nicht deine zielgruppe" wird er wohl im ernstfall nicht punkten. (dafür würde ich es zum abblocken von blöden anmachen witzig finden. whatever...)
und deine anmerkung, dass man es nicht darauf ankommen lassen sollte - ist ja auch schon der punkt, bei dem einem ganz schwindelig wird. du kannst ein kind nicht einsperren. du musst da eine art gratwanderung hinkriegen - einerseits muss dein kind optimal aufgeklärt sein, es muss das gefühl haben, dass es sich wehren kann und nicht hilflos ausgeliefert ist. andererseits solltest du das thema auch nicht so gross werden lassen, dass es den alltag des kindes bestimmt. schwierig, alles sehr schwierig. 
luder meinte am 26. Feb, 17:56:
ich kann
dir das nach fühlen. im oktober 02 hat manN eine mitschülerin meines sohnes versucht in ein auto zu zerren. zum glück konnte sie sich erfolgreich wehren. es gab dann auch gleich broschüren, folder von der polizei treffen, etc.

tatsache bleibt. so früh wie möglich mit aufklärung beginnen, das die kinder mit NIEMANDEN mit gehen dürfen. ich predige (mittlerweile schon nervig, lt. meinem sohn ;-) ihm seit seinem vierten lebensjahr, nie mit jemanden mit zu gehen, auch nicht, wenn z.b.
- jemand sagt, seine mama hatte eine unfall/ist im spital/hat ihn geschickt, weil wenn etwas passiert ihn nur jemand abholen würde, den er und ich kennen !
- wenn ihm jemand sagt er hätte junge hunde/katzen/hasen/spielzeug.
- keinem fremden auch nur für "versprochene" zwei meter die hand zu geben
- wenn ihn ein fremder anspricht-schreien was das zeug hält oder einer fremden person vertrautes zurufen, hallo oma/opa/mama/papa und hinlaufen
brennesseln hab ich ihm auch gezeigt

aber ja, als ich das erfuhr rauchte ich mir auch eine an, sank in den sessel und dachte zu aller erst nur fuck !! die vorstellung was alles passieren könnte mit meinem kind, ist schmerzlicher als alles andere !

das um und auf bleibt aufklärung !

in deinem restlichen beitrag kann ich mich selbst wiederfinden. mein sohn weiß auch dies seit er vier jahre alt ist..ich will nicht nur seine mutter, sondern auch seine beste freundin sein. egal was sein wird, egal was er vielleicht mal anstellt, er kann mit mir überalles sprechen ....das ist mir sehr wichtig. wir beide haben eine sehr harmonische, liebevolle, ehrliche beziehung. und manchmal habe ich auch das gefühl, das bei uns alles anders ist ;-) 
miss.understood antwortete am 27. Feb, 08:38:
ich bin voll und ganz bei dir
und nachdem ich mir in den letzten tagen wieder besonders viele gedanken zu dem thema gemacht habe und letztendlich immer eine chance besteht, sich doch für das falsche zu entscheiden, tun deine worte echt gut.
eine freundin von mir war als führerin, leiterin - keine ahnung wie die sich dort nennen .. auf jeden fall war sie bei den pfadfindern. bei einem lager mit den kinderhunden, babywölfen, klein-adleraugen - wieauchimmer, wurde den kinder vorgebetet, was sie alles nicht tun dürfen. bewerft euch nicht mit gegenständen, auch nicht mit steinen. stosst euch nicht gegenseitig irgendwo runter. schiesst nicht mit besteck aufeinander, usw.... am zweiten abend sass dann ein junge auf den stufen vor dem speisesaal und hatte gut damit zu tun zu atmen. meine freundin setztes ich zu ihm und frage, was denn los sei. er meinte, er bekomme keine luft durch die nase. sie unterdrückte die erste aufkommende panik und fragte, ob er denn verkühlt sei. er sagte: "nein, ich habe mir nudeln in die nase gesteckt." immerhin war das nicht verboten worden. seit ich das gehört habe, sage ich bei jeder kinderparty dazu: "und steckt euch nichts in die nase."
was diese geschichte hier zu suchen hat? naja, wann immer ich mit jemanden über das thema "wie briefe ich mein kind" rede, höre ich etwas neues. etwas, worauf ich selbst noch nicht gekommen bin. in deinem fall war es das wort "versprochen". mein sohn ist gebrieft auf dinge, die ihm "angeboten" werden. aber das ein versprechen zu hause bindend ist und von ihm auch so verstanden wird, habe ich übersehen. es gibt da einfach zu unfassbar viel zu bedenken. ich denke, dass einzelne worte da sehr wichtig sind. mein sohn ging mit drei seiner freunde letzten sommer mit zu einer marktbefragung zum thema eis. ist nichts passiert, war tatsächlich eine solche. die mutter eines der jungen ging am nächsten tag hin und riess der lady dort verbals sowas von den arsch auf. aber mitgegangen sind sie trotzdem, weil es gratis eis gab und "marktbefragung" gut und wichtig klingt. gut, ihr instinkt war schon richtig - dennoch gaben sie nachher alle an, dass sie im aufzug weiche knie bekommen hatten. 
tilak meinte am 28. Feb, 15:28:
Kinder
Ich habe leider keine Kinder und gerade derzeit ist das Gefühl übermächtig, welche zu bekommen, bevor der Zug abgefahren ist, sprich meine biologische Uhr tickt überlaut:
Wenn ich allerdings eure Ängste hier lese, frage ich mich, ob es wirklich so erstrebenswert ist. Vielen Herausforderungen steht man halt machtlos gegenüber.
Weil es gerade am 26.02.03.wieder in der Zeitung stand: das Leid von Nataschas Eltern muss ja auch grenzenlos sein, wenn das Kind seit 5 Jahren vermißt wird und kein Mensch weiß, wo die damals 10 Jährige ist. Jetzt mussten sie auch noch kämpfen darum, dass an einer bestimmten Stelle gegraben wird, damit sie endlich Gewißheit haben, sonst hoffen sie wahrscheinlich ihr Leben lang, dass das Mädchen wieder auftaucht.
Dass Eltern gewisse Ängste verdrängen und nicht zulassen, finde ich in Ordnung, sonst würde man ja überschnappen. Aber manchmal muss man sich den Dingen eben stellen. Klar ist es traurig, dass man die Kinder mit diesen Möglichkeiten belasten muss, aber ich glaube, dass Kinder viele Dinge einfach viel besser wegstecken, als wir glauben, weil sie einfach noch belastbarer sind. Ihr Denken mußte noch nicht so viel verdauen, wie manch Erwachsener, sie haben nicht die Fülle an Erfahrungen, die das Herz schwer machen.
Ich wünsche Euch und Euren Kindern alles Gute für die Zukunft ! Möge Euer Schutzengel immer bei Euch sein !  
 
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