"hey, das ist ja eine freude dir wiedermal über den weg zu laufen!" knallt es gegen meinen hinterkopf. ich drehe mich um und sehe in ein gesicht das mir bekannt vorkommt. ich fange gerade an mein charmantes hallo-lächeln aufzusetzen, als mein gehirn endlich den passenden namen und hilfreiche infos zu dem gesicht ausspuckt - und mein charmantes lächeln wird fliessend zu einem aufgesetzen ach-so-du-bist}s-grinsen. warum, warum nur?? warum muss ich heute morgen ausgerechnet ihr über den weg laufen? der hatte ich doch schon vor zehn jahren nichts zu sagen, als wir noch kolleginnen waren. ich meine, es ist freitag - das wochenende startet heute und als mich mein radioweckerl lustig in den tag klingelte war eines längst klar: ah! i feeeel good. gut, in der u-bahn station war es dann schon wieder vorbei damit, weil ich mir anhören musste, was sich in den letzten 18 monaten so bei ihr getan hat. damals liefen wir uns nämlich blöderweise auch ein paarmal über den weg.
ich schaltete also ein kleines bisschen auf durchzug und hielt blickkontakt mit einer freunlich aussehenden dame, die sich mit uns den u-bahn-vierer-bob teilte. kontakt zur aussenwelt ist wichtig - zur sicherheit, man weiss ja nie.
ganz offensichtlich hatte ich den deut zu viel auf durchzug geschalten, denn mir passierte ein schlichtweg saubdummer fehler.
als sie mit einem leise angedeuteten hauch von einem vorwurft meinte, sie hätte mir zu weihnachten eine sms geschickt, hätte ich mit grossen unschuldsengerlaugen auf den blöden blöden anbieter schimpfen können und behaupten sollen, ich hätte es nie bekommen. ich aber sagte vorschnell: "och, ich hab ja eine neue handynummer." verdammt! gedanklich schlug ich mir mit der faust mehrmals selbst gegen die stirn und gab mir obendrein noch eine ohrfeige. sie zuckte natürlich sofort ihr mobiles und war auch schon eifrig am nummer ändern. ich muss sagen, dass es mir sehr oft sehr leicht fällt, ein bad ass zu sein. hier hab ich es aber dann doch nicht geschafft auf die frage nach meiner neuen nummer einfach zu sagen: "ich kann dir meine nummer leider nicht geben, weil du mich nämlich sonst anrufst. und das gilt es auf jeden fall zu vermeiden." ich hab also ganz konzentriert und sehr unabsichtlich einen zahlendreher eingebaut. kann passieren, ich meine, wer weiss, wenn ich mir die haare mal ganz ausdauernd wasche, vielleicht bin ich dann ja blond ?
als sie dann endlich aussteigen musste, deutete sie mir von der tür noch, dass sie mich anrufen würde. ich nickte begeistert mit dem kopf und zeigte ihr den finger - genau genommen, wars aber nur der hochgestreckte daumen. als sie dann endlich wirlich weg war, drehte ich mich zu meinem sohn und sagte: "ok, entweder wir fahren früher oder später - aber das hier, geht ja wohl gar nicht."
die lady, die bei uns sass grinste mich an und nickte verständnisvoll.
das wirklich ärgerliche an der geschichte: bevor ich mich gestern abend in mein wirklich grossartiges bett zurückzog, bezog ich vor meinem bücherregal stellung um mir ein buch zum wiedermallesen auszusuchen. es gibt da eine region in dem regal, aus der ich mich zu diesem zwecke immer wieder mal gerne bediene. gestern aber schaute ich stur an eben dieser region vorbei und konzentrierte mich auf bücherrücken, die ich schon länger nicht mehr beachtete hatte. dabei stiess ich auf ein dünnes, eher kleines violettes buch.
oh! mein! gott! - ich hatte es ewig nicht mehr in der hand gehabt. somit war die entscheidung also gefallen. die ersten paar seiten zu lesen war, wie wenn man als erwachsener wiedermal in seine alte schule kommt. so vertraut, so angenehm - ein bisschen so, wie wenn man sich im winter noch kurz nackt vor die offenen balkontür stellt und dann ganz schnell in die wanne mit heissem wasser hüpft.
leider kam ich gestern nicht mehr sehr weit, weil die wohligkeit wohl zu gross war und mich ziemlich schnell einschlafen liess. aber, ich freute mich beim einschlafen schon aufs u-bahn fahren, weil ich dann doch weiterlesen können würde. naja, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. aber das wird mir diese überlebende gehirnspenderin noch büssen!
ich schaltete also ein kleines bisschen auf durchzug und hielt blickkontakt mit einer freunlich aussehenden dame, die sich mit uns den u-bahn-vierer-bob teilte. kontakt zur aussenwelt ist wichtig - zur sicherheit, man weiss ja nie.
ganz offensichtlich hatte ich den deut zu viel auf durchzug geschalten, denn mir passierte ein schlichtweg saubdummer fehler.
als sie mit einem leise angedeuteten hauch von einem vorwurft meinte, sie hätte mir zu weihnachten eine sms geschickt, hätte ich mit grossen unschuldsengerlaugen auf den blöden blöden anbieter schimpfen können und behaupten sollen, ich hätte es nie bekommen. ich aber sagte vorschnell: "och, ich hab ja eine neue handynummer." verdammt! gedanklich schlug ich mir mit der faust mehrmals selbst gegen die stirn und gab mir obendrein noch eine ohrfeige. sie zuckte natürlich sofort ihr mobiles und war auch schon eifrig am nummer ändern. ich muss sagen, dass es mir sehr oft sehr leicht fällt, ein bad ass zu sein. hier hab ich es aber dann doch nicht geschafft auf die frage nach meiner neuen nummer einfach zu sagen: "ich kann dir meine nummer leider nicht geben, weil du mich nämlich sonst anrufst. und das gilt es auf jeden fall zu vermeiden." ich hab also ganz konzentriert und sehr unabsichtlich einen zahlendreher eingebaut. kann passieren, ich meine, wer weiss, wenn ich mir die haare mal ganz ausdauernd wasche, vielleicht bin ich dann ja blond ?
als sie dann endlich aussteigen musste, deutete sie mir von der tür noch, dass sie mich anrufen würde. ich nickte begeistert mit dem kopf und zeigte ihr den finger - genau genommen, wars aber nur der hochgestreckte daumen. als sie dann endlich wirlich weg war, drehte ich mich zu meinem sohn und sagte: "ok, entweder wir fahren früher oder später - aber das hier, geht ja wohl gar nicht."
die lady, die bei uns sass grinste mich an und nickte verständnisvoll.
das wirklich ärgerliche an der geschichte: bevor ich mich gestern abend in mein wirklich grossartiges bett zurückzog, bezog ich vor meinem bücherregal stellung um mir ein buch zum wiedermallesen auszusuchen. es gibt da eine region in dem regal, aus der ich mich zu diesem zwecke immer wieder mal gerne bediene. gestern aber schaute ich stur an eben dieser region vorbei und konzentrierte mich auf bücherrücken, die ich schon länger nicht mehr beachtete hatte. dabei stiess ich auf ein dünnes, eher kleines violettes buch.
oh! mein! gott! - ich hatte es ewig nicht mehr in der hand gehabt. somit war die entscheidung also gefallen. die ersten paar seiten zu lesen war, wie wenn man als erwachsener wiedermal in seine alte schule kommt. so vertraut, so angenehm - ein bisschen so, wie wenn man sich im winter noch kurz nackt vor die offenen balkontür stellt und dann ganz schnell in die wanne mit heissem wasser hüpft.
leider kam ich gestern nicht mehr sehr weit, weil die wohligkeit wohl zu gross war und mich ziemlich schnell einschlafen liess. aber, ich freute mich beim einschlafen schon aufs u-bahn fahren, weil ich dann doch weiterlesen können würde. naja, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. aber das wird mir diese überlebende gehirnspenderin noch büssen!
28. Februar 2003, Rubrik: just
warteschlange meinte am 28. Feb, 09:21:
Wo ist dann das SMS hin wenn du eine andere Handynummer hast ?
miss.understood antwortete am 28. Feb, 09:44:
wenn man
eine nachricht an eine nummer schickt, die nicht mehr aktiv ist, dann wird diese nachricht an eine spezielle einrichtung weitergeleitet. sie sammeln alle nicht-angekommenen weil vielleicht auch nicht-gewollten nachrichten. wenn dann jemand eine sms schickt und ganz viel und inständig auf eine antwort hofft, dann sucht diese stelle eine passende message raus und schickt sie zurück. wolltest du sowas hören, kommt das ungefähr hin ??
Zorra meinte am 28. Feb, 09:41:
Also ich hätte in
diesem Fall eine falsche Handynummer gegeben.
miss.understood antwortete am 28. Feb, 09:47:
anyhow
komplett andere nummer oder bloss zwei ziffern vertauschen = selbes ergebnisausserdem muss man beim lügen immer in betracht ziehen, dass man erwischt wird. deshalb immer nur fast-wahrheiten erzählen, zu denen man auch spontan erklären kann, warum es ein irrtum war.
Zorra antwortete am 28. Feb, 09:54:
Erklärung:
Was falsche Nummer? Ich kann mir einfach keine Zahlen merken! In letzter Zeit habe ich hier (twoday) viele Geschichten von sogenannten Freundinnen, die einem nerven, gelesen. Ich frage mich, warum sind wir nicht fähig, einem Menschen zu sagen, dass wir in Ruhe gelassen werden möchten oder dass er nervt. Ich kann es auch nicht. Und ich wüsste auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn das jemand zu mir sagen würde. Ich glaube ich wäre verletzt.
miss.understood antwortete am 28. Feb, 10:01:
das problem heute war,
dass sie sich einfach wirklich gefreut hat. würde ich annehmen, sie hat sich über meine werte anwesenheit in der u-bahn so gefreut, müssten meine kollegen bei meinem eintreffen im büro aufstehen und laut klatschend rufen: "ladies and gentlemen, the ego has landed". ; )ich sag mal, sie hat sich einfach gefreut, jemanden zu treffen, der sie an die so called "gute, alte zeit" erinnert hat. aber ganz egal, worüber sie sich nun gefreut hat - tatsache ist: sie hat sich gefreut. und jemanden seine freude kaputt zu machen ist sehr sehr unhöflich.