eigentlich wollte ich diese geschichte ja unter den teppich kehren... andererseits können wir nicht immer alle auf der bühne stehen. irgendwer muss ja auch in den rängen sitzen und applaudieren.
gestern vormittag kam eine kollegin in mein büro. sie blieb vor mir stehen, hielt eine hand auf den bereich unter ihren linken brust gepresst und sagte sehr ernst: "du, ich habe hier plötzlich so einen druck." ich sah kurz auf und nickte. diese kollegin mag ich eigentlich ganz gern, gehe aber auch ganz gern ein wenig auf abstand. sie kommt aus dem therapeutischen bereich und sehr viele dieser leute haben es an sich, eine gewisse dramatik mich sich herumzuschleppen. alles wird immer bis ins letzte detail hinterfragt, zerlegt, analysiert, durchschaut, geklärt und dann doch wieder umgedreht. alles ist unheimlich ernst und das leben an sich ein sache, die man bitteschön mit sehr viel konzentration angehen sollte. und sie sind auch ein kleines bisschen aufdringlich - so auch die kollegin. ich meine das gar nicht böse, es ist vollkommen in ordnung, dass sie so ist. mir werfen die leute ständig vor, dass ich ständig ungefragt meine meinung zu allem äussere. einmischen ist wohl der handelsübliche ausdruck dafür. und der vorwurft ist auch vollkommen richtig. ich mische mich ein, gern und häufig und so ziemlich überall, wo ich es als nötig ansehe. mein motto lautet nun mal: never sit at a table, when you can stand at the bar. oh wow, halt, das ist das falsche motto.... das richtige lautet natürlich: besser zu oft eingemischt als den mund gehalten und es später bereut. zurück zu meiner kollegin. ich finde sie sehr nett, ich nehme sie auch ernst - ich mag nur diese übertriebenen oh-gott-oh-gott gespräche nicht, wenn es eigentlich um nichts geht. ich konzentriere mich dann immer akut aufs kaffee aus der maschine flippern oder auf den inhalt des kühlschranks oder zur not kippe ich auch kurzfristig auf die tapete rein. nennen wir es einfach: wären die gespräche mit ihr ein mail, würde es definitiv kein rotes wichtigkeit:hoch rufzeichen bekommen. nun stand sie da also, beklagte sich über einen druck in der brust und ich nickte kurz und schaute schnell wieder auf meinen bildschirm, um ja keinen lustigen small-talk führen zu müssen. die augenwinkel sendeten an das gehirn die unignorierbaren signale, dass sie da aber stehen blieb - in exakt derselben haltung verweilte und mich einfach weiter ansah. "na gut" dachte ich, "was soll}s. nimmst du dir einfach die zwei minuten und plauderst ein wenig mir ihr." mit einem ich-bin-etwas-genervt-tue-aber-so-als-würde-ich-es-mir-nicht-anmerken-blick sah ich sie wieder an, lehnte mich in meinem sessel zurück und - so als hätte sie gesagt "feines wetter heute" und ich würde zwar nicht antworten wollen, sag aber gnädigerweise und gelangweilt darauf "ach naja, ich finde es ein wenig kühl" - fragte ich in einem ton, der an gespieltem party-small-talk nicht den leisesten zweifel liess: "und, hat du sowas öfter?"
kurze zeit später rief ich den notarzt und die nahmen sie dann mit ins krankenhaus. sie ist inzwischen wieder wohlauf, falls es jemanden interessiert. fakt ist wohl: ich bin auf jeden fall die person, die man in seinem rettungsboot unbedingt dabei haben sollte.
gestern vormittag kam eine kollegin in mein büro. sie blieb vor mir stehen, hielt eine hand auf den bereich unter ihren linken brust gepresst und sagte sehr ernst: "du, ich habe hier plötzlich so einen druck." ich sah kurz auf und nickte. diese kollegin mag ich eigentlich ganz gern, gehe aber auch ganz gern ein wenig auf abstand. sie kommt aus dem therapeutischen bereich und sehr viele dieser leute haben es an sich, eine gewisse dramatik mich sich herumzuschleppen. alles wird immer bis ins letzte detail hinterfragt, zerlegt, analysiert, durchschaut, geklärt und dann doch wieder umgedreht. alles ist unheimlich ernst und das leben an sich ein sache, die man bitteschön mit sehr viel konzentration angehen sollte. und sie sind auch ein kleines bisschen aufdringlich - so auch die kollegin. ich meine das gar nicht böse, es ist vollkommen in ordnung, dass sie so ist. mir werfen die leute ständig vor, dass ich ständig ungefragt meine meinung zu allem äussere. einmischen ist wohl der handelsübliche ausdruck dafür. und der vorwurft ist auch vollkommen richtig. ich mische mich ein, gern und häufig und so ziemlich überall, wo ich es als nötig ansehe. mein motto lautet nun mal: never sit at a table, when you can stand at the bar. oh wow, halt, das ist das falsche motto.... das richtige lautet natürlich: besser zu oft eingemischt als den mund gehalten und es später bereut. zurück zu meiner kollegin. ich finde sie sehr nett, ich nehme sie auch ernst - ich mag nur diese übertriebenen oh-gott-oh-gott gespräche nicht, wenn es eigentlich um nichts geht. ich konzentriere mich dann immer akut aufs kaffee aus der maschine flippern oder auf den inhalt des kühlschranks oder zur not kippe ich auch kurzfristig auf die tapete rein. nennen wir es einfach: wären die gespräche mit ihr ein mail, würde es definitiv kein rotes wichtigkeit:hoch rufzeichen bekommen. nun stand sie da also, beklagte sich über einen druck in der brust und ich nickte kurz und schaute schnell wieder auf meinen bildschirm, um ja keinen lustigen small-talk führen zu müssen. die augenwinkel sendeten an das gehirn die unignorierbaren signale, dass sie da aber stehen blieb - in exakt derselben haltung verweilte und mich einfach weiter ansah. "na gut" dachte ich, "was soll}s. nimmst du dir einfach die zwei minuten und plauderst ein wenig mir ihr." mit einem ich-bin-etwas-genervt-tue-aber-so-als-würde-ich-es-mir-nicht-anmerken-blick sah ich sie wieder an, lehnte mich in meinem sessel zurück und - so als hätte sie gesagt "feines wetter heute" und ich würde zwar nicht antworten wollen, sag aber gnädigerweise und gelangweilt darauf "ach naja, ich finde es ein wenig kühl" - fragte ich in einem ton, der an gespieltem party-small-talk nicht den leisesten zweifel liess: "und, hat du sowas öfter?"
kurze zeit später rief ich den notarzt und die nahmen sie dann mit ins krankenhaus. sie ist inzwischen wieder wohlauf, falls es jemanden interessiert. fakt ist wohl: ich bin auf jeden fall die person, die man in seinem rettungsboot unbedingt dabei haben sollte.
28. Februar 2003, Rubrik: just
Kratzbürste meinte am 3. Mär, 15:49:
Machst du dir ...
... deswegen Vorwürfe? Ist ja fast wie bei dem Spruch 'Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht'. Nur, daß sie eben nicht gelogen hat, sondern daß sie eigentlich dafür bekannt war, daß sie öfter mal ein wenig übertreibt, oder? (drei 'daß' in einem Satz *g*)
miss.understood antwortete am 4. Mär, 10:42:
vorwürfe?
nee, vorwürfe mache ich mir keine. ich wunder mich nur manchmal sehr über mich selbst. früher dachte ich immer, mein leben läuft ab wie eine sitcom. inzwischen habe ich immer mehr das gefühl, alles läuft ganz normal, nur ich agiere wie in einer sitcom.