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laufen sie durch die strasssen, die jacke geöffnet und der schal baumelt lose um den hals ? haben sie keine lust auf maroni und punsch, aber auf twinnie und iced moccachino ? sehen sie in die auslagen, betrachten die lichterketten und kitschigen engel und fragen sich, wo die weihnachtsstimmung geblieben ist ? nun, das kann ich ihnen sagen: die ist im helpblog auf twoday.

während sind dort menschen für serverausfälle entschuldigen, die ihnen selbst auch keinen spass bereiten, rufen anderen laut "na so eine frechheit! ihr könnt euch lange entschuldigen und von mir aus auch mehrmals. wenn euch um zwei uhr nachts der server ausfällt, dann hätte ich bitte gern ein mail und bescheid gewusst. dann will ich nämlich wissen, wo das problem liegt und wie lange die behebung dauert."

hmmm. würden die menschen erst überlegen und dann reden, wäre es angenehm ruhig. würden die menschen erst überlegen und dann schreiben, gäbe es weltweit wohl nicht mehr als 300 blogs. denn, wüssten die knallgrauen herren, wo der hund begraben liegt, dann würden sie den fehlerteufel doch schon vorweg ausbremsen und der server würde gar nicht anfangen mit herumspinnen. und der witz an problemen ist im allgemeinen auch immer mal wieder gerne, dass der zeitraum für die problembehebung nur schwer richtig eingeschätzt werden kann. das ist ja auch das problem an den problemen.

seit ich hier blogge, hatte ich bisher nie anlass für die vermutung, die knallgrauen würden sich keine mühe geben. und ich gehe davon aus, dass sie das auch jetzt tun. ich verwette alle meine weihnachtsgeschenke darauf, dass die an dem problem arbeiten und ich verwette neuros weihnachtsgeschenke darauf, dass es den knallgrauen bewusst ist, dass hier menschen troublefrei bloggen wollen und verärgert sind. sowas ist auch oft mit einem schlechten gewissen verbunden und das hat man, ganz egal, wieviel man sich gerade bemüht und wiewenig man tatsächlich persönlich für die probleme kann.

ich mache also folgenden vorschlag: lehne wir uns doch alle mal ein wenig zurück und geben den herren und damen bei knallgrau raum, um sich um dieses problem zu kümmern.

sollte das so gar nicht ihr ding sein, dann deponieren sich doch bei herrn smi ihre handynummer. sollte der server nachts noch mal ausfallen, rufe ich sie dann auch persönlich an und gebe ihnen bescheid. sollten sie exakt zu dem zeitpunkt gerade etwas auf der seele brennen haben, höre ich es mir an. ganz ehrlich, das mache ich. aus vorweihnachtlicher nächstenliebe, sozusagen.



freitag abend, in der szene wien. human beatboxing live in concert.

während wir da stehen und darauf warten, dass es endlich los geht, sehe ich mir die menschen rund um mich an und stelle fest, dass das publikum doch recht gemischt hin. hin und wieder kommt jemand vorbei in baggy trousers, irgendeinem shirt oder pulli, auf dem kopf eine haube oder eine kappe. der " ich lege sehr viel wert darauf, keinen wert darauf zu legen, was ich trage" stil. in meiner grenzenlosen arroganz lächle ich ein wenig in mich hinein und denke "hip hop spirit kann man nicht kaufen, aber man kann versuchen, ihn sich anzuziehen." in den nächsten drei stunden wird jeder einzelne, von mir mild belächelte, auf der bühne stehen und mit seinem mund beats durch das mikrofon abfeuern. der richtige zeitpunkt um innerlich auf mich selbst herabzulächen und zu denken "ja miss, arrogante vorurteile kann man nicht kaufen, aber wozu solltest du welche kaufen wollen, du hast doch ganz offensichtlich genug davon auf lager."

es ist erstaunlich und unglaublich, was diese menschen da machen. mit human beatboxing hat man mich immer schon begeistern können, ich sah das aber am freitag das erste mal von einer bühne aus performed. und da spielt, wie immer wenn jemand eine bühne betritt, ein gewisser esprit und ein gewissern charme eine grosse rolle. es schossen dort leute beats durch das mikro, die technisch tadellos waren. allein die beatboxer selbst waren aber einfach zu kühl, zu distanziert, zu unsicher und wirkten darob zu arrogant und unterm strich damit dann auch einfach zu unsympathisch. die richtigen fürs studio, aber die ganz falschen für eine live performance auf einer bühne.

letztendlich zeigte die belgische formation "beatoxic" wie es richtig gemacht wird. laut homepage sollte es eigentlich drei beatboxer und eine sängerin sein, in wien traten sie aber nur zu dritt an. was nicht wirklich ins gewicht fiel, denn sie rockten auch so das haus. sympathisches auftreten, schmähführen mit dem publikum, extrem gute technik, sehr schöner flow und eben auch das richtige mass an coolness. dazu eine sängerin die tatsächlich singen kann, nett anzusehen war und sich dennoch niemals in den vordergrund spielte. da war von hip hop bis techno beats so ziemlich alles dabei, sehr schön auch die a-capella-beatboxing version von "hit the road jack".

wie es nicht geht zeigt die wiener truppe "mundmusik". erstaunlicherweise war das publikum begeistert und forderte auch noch zweimal eine zugabe. ich unterstelle hier, dass sich im publikum sehr viele freunde und bekannte der mundmusikmacher befunden haben. kopf der gruppe war zeitgleich organisator des ganzen abends. sein engagement ist sehr gross und das ist auch wirklich gut so. er sah da vielleicht auch die möglichkeit seine gruppe auf die bühne zu stellen und zwar auffallend lange, was die machen ist auch wirklich süss, aber eben nicht publikumstauglich. nicht, wenn das publikum dafür eintritt bezahlt hat. hervorzuheben sind einzig die beiden beatboxer der gruppe, die beiden sind richtig gut. zu gruppe gehören allerdings auch noch zwei sänger und eine wahnsinnsanzahl von vier sängerinnen, die allesamt immer nur "tut tut tuuuut" oder auch gerne mal "duuuubab duuuuubab" singen. teilweise hat man den eindruck, sie wurden sich vorab nicht ganz einig, ob nun "bab" oder "tat" gesunden wird, die töne zu halten war auch nicht unbedingt ihre stärke, das war allerdings etwas, das sie mit den beiden sängern gemeinsam hatten. ich habe bitteschön die zweite staffel von "popstars" ganz gesehen und in der szene wien hatte ich am freitag dann einen bösen popstars flashback.

man muss nicht der beste sänger der welt sein, menschen wie mos def und pharrell williams beweisen es ständig. mos def ist ein rapper und pharrell ist ein verdammt guter songwriter und produzent, beide sind aber keine sänger. das macht aber nicht, denn was man auf den cds in ihren stimmen hört, ist die pure freude an dem, was sie machen. der spass am singen, die liebe zur musik und bei mos def hört man überhaupt stellenweise nur gefühl und keine stimme mehr. robbie williams ist ein mittelmässiger sänger, aber ein grossartiger entertainer, mit einer grossen liebe zu dem, was er macht. britney ist nicht die beste sängerin der welt, aber sie hat etwas, das einem dazu bringt hinzusehen, wenn sie eine bühne betritt.

man muss also gar nicht wirklich ein richtig guter sänger sein, um auf einer bühne damit ein publikum gut zu unterhalten können, unabdingbar ist aber sehr viel spass an der sache und was gar nicht geht ist, das gefühl aufkommen zu lassen, man hätte angst vor dem publikum. mundmusik sollten die beatboxer behalten, von mir auch auch noch gerne den head der gruppe, denn sein engagement und seine freude an der sache ist nicht von der hand zu weisen. dann sollten sie den belgieren die sängerin abschwatzen, noch viel üben und dann hätte man vielleicht tatäschlich einen act, für den man eintritt verlangen kann.



It used to be easy to tell a bourgeois from a bohemian. And the bourgeois were the straight-laced suburban types, went to church, worked in corporations. And the bohemians were the arty free spirits, the rebels. But if you look at upscale culture, at the upper middle classes, the people in Silicon Valley, you find they've smashed all the categories together. Some people seem half yuppie-bourgeois and half hippie- bohemian. And so if you take bourgeois and bohemian and you smash them together, you get the ugly phrase "bobo."


ich lese kaum zeitungen und wenn ich nicht gerade mit etwas wichtigem beschäftigt bin, mache ich albernes und genau deshalb entgehen mir oft trends und schlagworte. und so kommt es dann auch, dass ich an einem samstag nachmittag mit freunden bei einem cafe latte zusammen sitze und sage "was um alles in der welt ist denn bitte ein BOBO?"

"ein BOBO ist ein bougeois bohemian. ich hab da vor kurzem was darüber im falter gelesen." und dann erklärte er mir, was so ein BOBO ist und warum ich vielleicht nicht wirklich ein BOBO bin - noch nicht - aber auf jeden fall tendenezen dazu habe.

und während ich da auf sitzkissen an einem tiefergelegten tisch auf dem boden sassen, in meinem überteuerten markenjeans, meiner stinknormalen grauen dolce&gabbana weste, meinem schicken handy und meinen ipod vor mir auf dem tisch liegend, dachte ich "neineineineinen - auf keinen fall bin ich ein BOBO und ich hab auch keine tendenzen dazu, wie kommen die denn bitte überhaupt auf sowas ?"

zu hause suchte ich mir dann noch ein paar bourgeois bohemian definitions aus dem internet und musste dabei ein paarmal feststellen, dass ich da nicht nur mich angesprochen fühlte, sondern auch viele meiner freunde angesprochen sind. was uns allerdings noch fehlt ist: richtig viel geld. andererseits jammern wir zwar ständig darüber, dass wir zu wenig bis kein geld haben, leben aber dennoch alle sehr gut.

die frage ist nun also: bin ich ein bobo ? sind meine freunde bobos ? und ist mein leben also gar nicht gaga, sondern bobo ?

eines kann ich aber mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit sagen: ich kriege gänsehaut, wenn man mir erklärt, ich wäre teil der ipod-generation und ich muss sofort mit den augen rollen, wenn ein päärchen mir erklärt, sie wären dinks (double-income-no-kids). damit ein bobo zu sein, könnte ich mich allerdings anfreunden. das klingt für mich nach spass. und vielleicht macht einem das alleine ja schon zu einem menschen mit bobo tendenzen.



"miss, ich habe nachgedacht. und ich weiss jetzt warum du keinen mann findest."

einen mann finden. anders hätte es meine oma auch nicht ausgedrückt. die erklärung die folgte, war zwar lieb gemeint, aber dennoch eigentlich jenseits von gut und böse. du hörst es dir aber dennoch an und beschliesst sogar, da einfach mal gar nichts drauf zu sagen. statt dessen siehst du dich ein paar augenblicke später im raum um und weisst, wieso du unter all den männern die du kennst und denen du begegnest, keinen findest, den du haben und behalten möchtest.

samstag abend und du bist bei einer party. wieder einmal stellst du fest, dass manche männer offensichtlich bei lauter musik besser einer konversation folgen können, wenn sie dir dabei an den arsch fassen. kein bisschen kreativität wird darauf verschwendet, wenigstens ein bisschen originell oder gar charmant zu baggern. das alte programm, das sich noch nie bewährt hat, muss doch irgendwann einmal funktionieren.

bevor du nach hause gehst, fährst du noch auf einen sprung in einen club. dort haben sich inzwischen die einsamen herzen zusammengefunden. eine schon ein wenig ältere frau tanzt mit einem kerl, schmiegt ihren po an den geifernden kerl, der hinter ihr steht und sich zu allem möglichen bewegt, nur nicht zum takt der musik. sie trägt ein schwarzes oberteil mit einem ausschnitt bis zu den knien, eine bierflaschen in der hand und betrachtet sich und den schmierigen mann hinter sich im grossen spiegel. man sieht ihr an, dass ihr gefällt, was sie sieht und ertappt sich bei dem bösen gedanken, dass es sich wohl um einen zauberspiegel handeln muss.

überhaupt dürften spiegel dort eine grosse rolle spielen, denn nur einen halben schritt entfernt steht ein anders paar. sie hat sich an das brett gelehnt, das an den spiegel montiert wurde, um getränke abzustellen. ihre augen hält sie geschlossen und der kerl, der an ihr lehnt, streichelt mit seinen fingern über ihr gesicht, ihre stirn, ihre nase, ihre wangen, ihren hals. man sieht ihr an, wie sehr sie die nähe, die zärtlichkeit und auch die lust in diesem akt geniesst, er hingegen betrachtet dabei durch den spiegel die frauen, die er nicht kriegen kann.

auf dem nach hause weg fällt mir ein, dass mich jemand ziemlich sicher demnächst irgendwann mal fragen wird, wie die party war. dann werde ich lachen und sagen "die party war nett und ein paar sachen waren ziemlich erstaunlich und auch sehr schräg, aber lass uns lieber über was anderes reden". und mit ein bisschen glück fällt ihm dann so schnell kein anderes thema ein und er fängt aus purem spass daran an, einen soul song zu singen.



(natürlich sind nicht alle männer gleich und es sind auch nicht alle männer oberflächliche aufreisser. auch auf der party waren selbstverständlich männer anwesend, die witzig, charmant und einfach richtig lieb waren. mit denen hätte man sich auch gern länger unterhalten, die ziehen bloss bei solchen gelegenheiten immer den kürzen, weil die anderen einfach lauter sind und man dann abgelenkt ist auch einfach mal damit beschäftigt ist, sich die show anzusehen und innerlich den kopf zu schütteln. so wie ich das sehe, ist das eine der grössten ungerechtigkeiten des lebens. )



gestern abend, beim firmen-gansl-essen in einem sehr gemütlichen wiener
restaurant mit hervorragendem essen. auch im lokal anwesend waren einige mitarbeiter eines grossen plattenlabels. einer von ihnen hielt eine rede und darin kam, unter anderem, vor: "..wir freuen uns auch sehr darüber silbermond heute bei uns zu haben."

wir, zwei tische weiter, hören natürlich alles. besonders laut gehaltene reden. und deshalb dann bei uns dann alle durcheinander: "oh, silbermond also." - "sind das die aus dem radio ?" - "ja, das ist ein schöner song." - "mein gott, dieses lied ist so furchtbar." - ".... das ist die perfekte welle, das ist der perfekte tag .." - "nein, warte, das sind nicht die. die heissen anders."

mittendrin mein, immer noch ein bisschen, neuer chef, der sich zu mir rüber beugt und fragt: "silbermond ? ist das ein indianer ?"

"nein, das ist eine deutsche band." das hat ihn ziemlich enttäuscht. ich glabue, ein echter indianer hätte ihn mehr begeistert.



ich weiss nicht recht, aber irgendwie hat mir keiner gesagt, dass das so werden wird. im krankenhaus wurde mir auch kein heftchen in grellen signalfarben zugesteckt. ausserdem scheint auch jeder zu wissen, dass es genau so rennt und keinesfalls anders und dennoch bin ich im moment ein kleines bisschen überrascht ob der heftigkeit.

da werde ich in zwei monaten 29 jahre alt und was mache ich, wenn ich am abend von einem stressigen tag im büro nach hause komme ? englisch hausübung und mathe lernen. und dabei habe ich mich doch als kind darauf gefreut, diesen ganzen mist als erwachsene hinter mir zu lassen. klassisch verkalkuliert. vor ein paar tagen fragte mich eine kollegin, ob ich am dritten dezember vormittags zeit für einen termin hätte. ich sagte, ich müsste mal eben in meinem kalender nachsehen und sie sagte: "hab ich schon. da steht .... deutschschularbeit ?"

als kind war das auch alles noch einfacher. da machte ich meine hausübungen oder auch nicht, lernte oder auch nicht und hin und wieder hörte ich mir die reden meiner mutter darüber an, wie schlampig ich bin und wie mühsam meine fehlende ernsthaftigkeit.

und bevor du noch ausreichend darüber nachgedacht hast, sitzt du plötzlich auf der anderen seite, gehörst zur gegnerischen partei, spielst fürs andere team. ich habe tatsächlich gestern erst begriffen, was meine mutter mir vor 16 jahren erzählt hat. ich habe gestern erst begriffen, wie zermürbend und an den kräften zehrend ein schlampiger semi-teenager sein kann, der die leichtigkeit des seins noch alles andere als unerträglich findet.

ich versuchte ihm zu erklären, dass es für mich zeitlichen und nervlichen aufwand bedeutet, mich nach der arbeit zu ihm zu setzen und zu lernen. ich versuchte ihm zu erklären, dass ich es wirklich gerne mache, aber eben nicht für ihn lernen kann. ich versuchte ihm zu erklären, dass ich keinen vorzugskanditaten will, aber dennoch gerne hätte, dass er ein system findet, welches ihm ermöglicht, die schule ohne dem maximum mass an anstrengung zu absolvieren. nämlich dem maximum mass für uns beide. ich sass da, redete auf ihn ein, erinnerte mich bei jedem einzelnen wort an meine mutter damals und natürlich auch daran, wie ihre worte an mir abprallten.

und mir wurde gestern erst bewusst, dass ich nie begriffen hatte, wie sehr es einer mutter zusetzt, mit ihrem kind zu streiten. wie es einem die brust zusammen schnürrt, wenn man streng und böse sein muss und wie sehr man sich selbst dafür hasst, wenn man schimpfen muss und du gleichzeitig mitbekommt, dass du einfach nicht durchdringst und das kind jetzt erstmal selbst traurig ist, weil die mama böse ist. am ende weinen beide. ein spiel ganz ohne gewinner.

ich bin in beziehungen oft auf die schnauze gefallen und das war nur selten lustig, eigentlich nie. aber nichts, absolut nichts fühlt sich so abscheulich an, wie ein streit mit littleguy. mit ihm zu streiten macht mich fertig, schmerzt in der brust und ihm kopf, wirft mich komplett aus der bahn und ist schlichtweg unertragbar.

ab nächster woche gibt es also professionelle hilfe beim lernen. das wiegt in euro zwar gar nicht mal so wenig, doch die immer wiederkehrende fragt bleibt nun mal: was kostet die welt? wenn damit die stimmung im hause understood wieder besser wird und mehr zeit für schöne und nette dinge bleibt, an stelle von lernen und streiten, dann ist die sache sogar noch verhältnismässig günstig.

die zusatz-erkenntnis des gestrigen tages war folgende: ich streite mich gerne im büro, aber ich streite nicht gerne in beziehungen. und vermutlich werde ich erkennen, wenn mein herz mal wirklich an einem mann hängt, wenn sich ein streit mit ihm ein bisschen so anfühlt, wie ein streit mit littleguy.



wenn ich richtig lachen will, lese ich kritiken und cd rezesionen bei amazon. meine lieblinge sind diejenigen, die erst fünf absätze über die ganze cd schreiben und dann noch mal jeden track einzeln mit drei bis fünf sätzen bewerten. manchmal bin ich ein bisschen traurig darüber, dass da so oberflächlich geurteilt und nicht ins detail gegangen wird. wenn man musik mag und seine meinung auf so einer wundervollen plattform verbreiten darf, dann doch bitte richtig und unterteilt in chorus, bridge, lyrics inhaltlich, im allgemeinen und im besonderen. früher hätte man bei solchen gelegenheiten gesagt "reds in a sackerl und ich hörs mir später an" oder "hast du keinen frisöer, dem du sowas erzählen kannst ?", heute aber verdreht man bei sowas die augen und sagt "leg dir doch ein blog an und werds da los!"

besonders spass machen mir allerdings die leute, die nicht zu den mitteilungsbedürftigen amazonkunden gezählt werden können, sondern sozusagen die offiziellen amazon-kritiker sind. die sagen dann zum beispiel sowas: "Bitte mal fast alles vergessen, womit Mos Def einen bisher verwöhnt hat. The New Danger, das zweite Solo-Album dieses außergewöhnlichen Rappers, lässt einen den Kopf schütteln, rätseln und - auch mal entgeistert – staunen. (...) Warum Mos Def einen aber insbesondere in der Startphase von The New Danger derart quälen muss, lässt sich nicht einmal erahnen. Mit Musiker aus den Reihen von Living Color, Bad Brains sowie Funkadelic verpasst Mos Def seinen Fans ein paar komplett überflüssige, antiquierte Crossover-Breitseiten aus Metal, Rock, Blues und Funk.

genau. was denkt sich dieser mos def eigentlich dabei ? glaubt der etwa, nur weil er zwei erfolgreiche alben abgeliefert hat, kann er jetzt hier einen auf vielseitig machen und musikalisch auch mal in eine andere richtung tendieren ?

wenn man gerade noch seine version von "beauty in the dark" im ohr hat, reisst man natürlich bass erstaunt die augen auf, wenn man die ersten songs auf seiner letzten cd "the new danger" hört. aber erstaunen ist ganz generell eine gute sache und bei musik noch mal viel mehr.

wir können es natürlich gerne hier auch schriftlich festhalten: hätte mos def es anders gemacht, hätte der nette herr bei amazon geschrieben, dass es ja doch immer das gleich ist, sich nicht sonderlich vom vorgänger unterscheidet, aber alles in allem schon nett ist.

the new danger ist eine erstaunliche, überraschende und sehr gute cd. mos def kann sich crossover leisten, weil seine unfassbar geile stimme so ziemlich alles trägt. und ich habe wirklich schon schlimmeren crossover gehört. ich mag hip hop, aber wenn man hip hop erwartet und statt dessen plötzlich eine blues nummer hört, die einem sofort whiskey und zigarettenrauch riechen lässt, dann ist das auch fein. falls es jemanden interessiert, so ist hier die rede von dem song "blue black jack". und sollte man von der etwas härteren gangart auf dem ersten teil der cd tatsächlich böse enttäuscht sein, so macht er das mit "the panties" und noch mehr mit "grown man business" wieder wett.

aber wer "mos def" sagt, muss auch "talib kweli" sagen und der lieferte mit the beautiful struggle eine überaus brauchbare cd ab. allein sein duett mit mary j. blige "i try" und auch "around my way", das auf einem sample des police klassikers "every little thing she does is magic" aufgebaut ist, rechtfertigen schon den kauf der cd. wobei speziell diese beiden tracks langsam und dem aufkommenden winter und somit meiner stimmung, angepasst sind. kweli reicht hier allerdings auch sehr schöne härtere und beatlastigere nummern zum tee.

beides schöne cds. ganz egal was amazon sagt.



 
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