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ich habe nie besonders auf meine ernährung geachtet. mir war vollkommen egal was ich zu mir nahm. wichtig war immer nur, dass es schnell geht und gut schmeckt.

irgendwann im laufe des letzten sommers habe ich dann etwas gelesen und zwar über das nicht essen von fleisch. erstaunlicherweise klang der in dem buch beschriebene ansatz für mich vollkommen logisch, ich war bereits zu glauben, was ich da lese. und das mit dem glauben ist ja so eine sache. einerseits kann man glauben was man will und das ist eine gute sache. auf der anderen seite kann man, wenn man etwas mal glaubt, nicht einfach nicht mehr glauben. so liess ich das gelesene ein paar tage sickern und beschloss dann das essen von fleisch einfach mal auszulassen. im grunde aus purer neugier. ich wollte wissen, ob etwas passiert und wenn ja, was.

ich darf berichten, dass das eine spannende sache war. man hört mit etwas auf und wartet, hat aber keine ahnung, ob eine veränderung eintritt, hat keine ahnung, ob etwas passiert und wenn ja, wann oder in welcher form.

vermutlich kam die veränderung schleichend, denn ich brauchte sechs wochen um festzustellen, was sich getan hatte. ich wurde körperlich und geistig etwas ruhiger und entspannter. meine hände zitterten nicht mehr, wenn ich stressbedingt angespannt war. ich schlief plötzlich die ganze nacht durch und das tief und fest.

mein chef meinte damals, ich sollte besser doch hin und wieder fleisch essen, weil sich sonst im kopf etwas umstelle. was habe ich gelacht! inzwischen bin ich mit dem lachen fertig und darf sagen: es stellt sich tatsächlich etwas um.

einige zeit lang habe ich kein fleisch gegessen, weil ich mich eben dazu entschlossen hatte. inzwischen will ich tatsächlich nicht mehr. ich kann den geschmack nicht mehr leiden.

im grunde eine schöne und sehr simple sache. stört keinen, ist einfach in der umsetzung und ich fühle mich besser.

nun muss ich in letzter zeit allerdings feststellen, wie ich - ausgerechnet ich! - in ernährungstechnischer hinsicht plötzlich zum spassbefreiten prediger mutiere. vor kurzem hatte ich beruflich mit s. zu tun, der gerade das essen einer weltweit sehr erfolgreichen fast-food-kette in sich reinstopfte. noch bevor ich mir selbst den mund zuhalten konnte, hörte ich mich schon sagen: "wie oft ziehst du dir den dreck eigentlich rein ? weissbrotleibchen, rindfleisch, frittierte kartoffeln und jede menge salz."

als ich vor kurzem mit m. essen war und er sich ein grosses cola bestellte, sagte ich tatsächlich - mit augenverdrehen!!: "würdest du dich irgendwohin setzen und sechzig zuckerwürfel lutschen ? nein, würdest du nicht. und warum nicht ? weils vollkommen absurd ist."

ich bin furchtbar ! was ist bloss passiert ?? in allen anderen bereichen sage ich doch auch, dass jeder bitte tun soll, was ihm oder ihr spass macht.

sollten sie in ihrem umfeld auch so eine, in ernährungstechnischer hinsicht, nervkuh um sich haben, seien sie bitte gnädig und versuchen sie darüber hinweg zu sehen. in wahrheit sind wir nicht so. in wahrheit sind wir das nicht mal selbst. irgendein kleiner vegetarischer tofuteufel hat sich in unserem körper breit gemacht und er lässt keine gelegenheit aus, die gelegenheit beim schopf zu packen und unser umfeld mit nützlichen obst-und-gemüse-tips zu belästigen. ich glaube es war auch genau dieser teufel, der gwyneth paltrow dazu gebraucht hat, ihr erstens kind apple zu nennen. zuerste dachte ich ja, sie würde ihr zweitens kind ipod nennen. aber der knirps heisst moses und deshalb glaube ich nun, dass an dieser apple geschichte auch der tofuteufel schuld ist.

nur für den fall, dass es jemanden interessiert: tofu esse ich übrigens nicht. es glauben zwar immer alle, tofu wäre cheflieblingsspeise aller vegetarier, aber das stimmt nicht. tofu schmeckt langweilig und nur weils kein fleisch ist, ist das noch lange kein triftiger grund, sowas zu essen. styropor ist auch kein fleisch und wird trotzdem nicht nicht von vegetariern gegessen. schmeckt aber, glaube ich, so ähnlich wie tofu.

und nun geh ich los und schaue, ob ich jemanden auftreibe, dem ich erzählen kann, dass red bull dreck und tee viel besser ist.



für heute abend hatte ich eigentlich mal ein date ausgemacht. und gar nicht mal irgendein date, sondern eine verabredung mit einem kerl süss wie honig und dazu noch smart und witzig und ein toller schmuser. dieses date wurde allerdings von einem attentäter torpediert. dieser attentäter geht in die klasse meines sohnes und für heute abend wurde ein elterntreffen zu dem thema angesetzt. naja, auch schön.

so wurde also aus dem date ein "ich ruf dich an, wenn ich aus der schule komme und dann schauen wir mal, wie spät es ist und ob wir uns noch treffen wollen".

heute morgen dann wollte ich gerade etwas aus dem badezimmer holen, als die tür sich nicht öffnen liess. littleguy war in der dusche und nach einem kurzen check auf beiden seiten stand fest: die tür klemmt und geht nicht auf, obwohl sie nicht versperrt ist.

ich hab versucht sie mit einem messer zu öffenen, aber weil die tür ja auch holz ist und nicht aus butter, war das eher sinnlos.

kreditkarten öffnen bekanntlich alle türen, nur hab ich leider keine.

als nächstes habe ich gegen die tür getreten und das machte sofort eines, nämlich lärm.

dann hab ich mich mit aller wucht gegen die tür geschmissen und das hat zwar nicht den gewünschten erfolg gebracht, dafür aber weh getan.

in der zwischenzeit habe ich versucht, beruhigend auf den inzwischen leicht hysterisch werdenden sohnemann einzuwirken. schliesslich hab ich ihm befohlen ein bad zu nehmen, comics zu lesen und zu chillen.

wenn man alles versucht hat und sich dennoch eine erfolgslücke einstellt, bleibt nur noch eines: man bittet superman um hilfe. wenn der nicht erreichbar ist, schnippt man mit den fingern eine lustigen rhythmus und singt: "ich ruf den s, den m, den i, ich ruf den smi." der freut sich auch total über solche emergency anrufe in der früh, weil entspannt in den tag starten sicher nichts für kampfhundstreichler ist.

während wir also auf supersmis ankunft warteten, setzen ich mich vor die tür, rauchte eine zigarette und fing an, die situation zunehmen komisch zu finden. deshalb rief ich: "hey guy, kannst du schon ein bisschen drüber lachen?" zurück kam ein gelangweiltes: "nur ganz wenig."

dann traf aber auch bald herr smi ein, doktorte kurz am schloss herum, warf sich einmal gegen die tür und schon war die tür kaputt, aber dafür offen. ich möchte den hochverehrten leser darauf aufmerksam machen, dass smi sich einmal - in zahlen 1mal - gegen die tür warf. in filmen müssen sich die starken jungs immer zweimal gegen die tür werfen, bis sie aufgeht.

littleguy bekam ob der aufregung von mir heute frei. und auch, weil er genau drei schulstunden heute hat und davon schon mal die erste verpasst hatte. ausserdem muss man sich von so einem actionreichen bad am morgen erstmal gebührend erholen.

da sage bitte nochmal einer, als alleinerziehende mutter hätte man nicht jede menge spass. also ich amüsier mich prächtig.



ich bin jetzt seit donnerstag nachmittag wieder aus dem urlaub zurück. seit gestern bin ich wieder im büro und versuche so gut wie möglich mexico und den urlaub irgendwie fest zu halten. so weigere ich mich standhaft eine haube auf zu setzen und trage statt dessen lieber mein strandkopftuch, um die ohren vor dem bitterkalten wind zu beschützen.

"Suavemente, besame que quiero sentir tus labios besandome otra vez" lass ich elvis crespo in schöner regelmässigkeit durchs büro rufen und bis jetzt billigen mir die kollegen noch narrenfreiheit zu. oder aber, sie haben längst begriffen, dass kein vetorecht geduldet wird. immerhin reden wir von musik und immerhin geht es hier um eine frau, die versucht das eingeständnis wieder vollkommen im realen leben angekommen zu sein, so lange wie nur irgendwie möglich hinaus zu zögern.

wenn ich jetzt also durch wien gehe - mein heissgeliebtes wien - dann sehe ich mich um, blintzle in den himmel, sehe mir die leute auf der strasse an, atme ein paarmal durch, nicke mit dem kopf und denke: "jawohl, wien. WIEN! gar nicht mal so schön."

das momentane kommando lautet "aushalten!"

die arbeit lenkt ab. zum glück, denn so vergeht der tag und leider, denn nichts tun war auch nie langweilig und der tag verging trotzdem. sobald die sonne kommt, wird alles wieder gut werden und sein. denn - und das ist zwar ganz klar und nichts neues, aber ich musste es mir kürzlich trotzdem erstmal heftig vor augen halten: die sonne hier ist die selbe wie in mexico.



rauchen verbindet ja. besonders dann, wenn nette und hubsche mexikaner sich am strand eine zigarette ausborgen. man kommt dann ja auch leicht mal ins quatschen und dabei habe ich heute etwas sehr wortvolles erfahren.

in mexiko ist das mit der urlaub so eine geschichte. wenn du ein jahr bei einer firma bist, hast du sechs tage urlaub. im zweiten jahr dann schon zwolf tage und im dritten jahr anspruch auf heisse achtzehn tage. danach ist schluss. hoher geht nicht mehr, ausser du bist im management oder bist chef von mexiko city oder sowas.

andererseits: es gibt hier viele feiertage. und wenn so ein feiertag auf einen donnerstag fallt, dann versteht es sich von selbst, dass man am freitag auch nicht zur arbeit geht. das zahlt nicht als urlaubstag, es ist wie ein kleiner offizieller und nicht bose gemeinter streik. und das ist ok, das ist anerkannt.

schicke sache. ich glaube, dass ist eine sache, die ich aus dem urlaub mit nach hause nehme. wahrscheinlich ist es sinnvoll, meinem chef diese regelung bei ein paar pina coladas zu erklaren, aber auf einen versuch sollte man es da echt mal ankommen lassen.



letzte woche habe ich versprochen, dass ich diese woche alle im büro gehörig nerven werde, damit sie mich nicht zu arg vermissen, wenn ich in urlaub bin. eigentlich geht es darum, dass sie hier die zeit ohne mich geniessen können.

heute traf ich meinen chef beim kopierer, ehemaliger football spieler und heute noch grosser fan. also steckte ich die hände in die taschen meiner jeans, lächelte und sagte: "hey, soll ich dir was erzählen ? du musst es dir aber in ruhe anhören und es dir vorstellen. du musst es visualisieren, du musst es vor deinem geistigen auge haben. ok?" er nickte, stellte sich entspannt auf und schaute in die luft.

ich sagte: "stell dir vor: mexico. sandstrand. sonne, 30 grad. sandalen an den füssen, short und t-shirt. eine bar. supersize margharitas. ein grosser bildschirm und ..." an der stelle hielt ich kurz inne und sah ihn an. er blickte immer noch ins nichts, lächelte versonnen und so beugte ich mich ein bisschen vor und sagte: "und der superbowl"

sein lächeln verschwand in der sekunde, er starrte mich fassungslos an, aber nur für eine sekunde. danach jagte er mich ordner schwingend durchs büro. ich rief noch: "ah, wie ich sehe, kannst du es dir vorstellen".

ich stelle gerade fest, dass urlaubsvorbereitungen ein bisschen lästig sind, aber man die leute herrlich neidig machen kann. neid ist zwar eine todsünde, aber ich gönne sie jedem von herzen.

das leben ist schön.



 
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